Rechtzeitig vor Weihnachten ist die neue Ausgabe des beliebten Jahrbuches „Der Schlüssel“ erschienen. Der Bürger- und Heimatverein stellte das druckfrische Magazin jetzt im Felsenmeer-Museum vor – wie immer mit großer Freude und spürbarem Stolz. Bereits zum vierten Mal hat der BHV das Jahrbuch in dieser Form herausgegeben.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir den geplanten Erscheinungstermin wieder punktgenau einhalten konnten“, betonte Holm Diekenbrock. Die Zusammenarbeit mit der Druckerei Dämmer, die erneut die Herstellung übernommen hatte, sei dabei „eng, präzise und ausgesprochen angenehm“ gewesen – trotz, wie Diekenbrock scherzhaft anmerkte, „des 75. Änderungswunsches aus der Redaktion“.
Die Auflage umfasst ähnlich wie im Vorjahr 560 Exemplare. Schon am vergangenen Wochenende wurde die neue Ausgabe im Buchladen am Neuen Markt begeistert in Empfang genommen. Erste Kundennachfragen hatte es bereits gegeben. Der „Schlüssel“ hat mittlerweile rund 300 treue Abonnenten, die ihre Ausgabe direkt nach Hause geschickt oder geliefert bekommen – zwei davon leben sogar im Ausland, in der Schweiz und in Griechenland. „Das zeigt, wie sehr die Menschen an ihrer Heimat hängen, selbst wenn sie weit weg wohnen“, so Diekenbrock.
„Das Redaktionsteam hat über das Jahr mehrfach getagt, Themen gesammelt und die Beiträge abgestimmt“, erzählte Reinhard Köster. Herausgekommen ist erneut ein buntes und vielseitiges Heft mit über 100 Seiten – von historischen Betrachtungen bis hin zu aktuellen Entwicklungen in der Stadt.
Ein Thema widmet sich den Stolpersteinen in Hemer: der emotionale Beitrag befasst sich mit den neuen Stolpersteinen und den dahinterstehenden jüdischen Familien. Diekenbrock sagte, dass ihn diese Arbeit besonders berührt habe: „Die Geschichte ist nicht anonym, sondern sehr personifiziert. Die Opfer bekommen Namen – und Geschichten.“ Zudem wird auf die 40-jährige Städtepartnerschaft mit Obervellach zurückgeblickt. Auf die reich bebilderte Eisenbahngeschichte von Michael Topp haben viele Leser schon im Vorfeld gewartet. Zudem gibt es einen Bericht von Bürgermeister Christian Schweitzer, der Hemers Top-Themen des vergangenen Jahres aufarbeitet.
Lost Place Hallenbad: Fotograf Rolf Bour hat das alte, leerstehende Hallenbad noch einmal eindrucksvoll als „verlassenen Erinnerungsort“ dokumentiert. Zudem gibt es einen kulinarischen Abstecher in die Hemeraner Gastronomie in die Küche von Marjan Zoksimovski, und es geht in die Welt der Schützen, denn der BSV Ihmert ist 100 Jahre alt geworden. Weiterhin gibt es einen wissenschaftlichen Beitrag von Dr. Markus Ressel über Friedrich von Romberg, der nach einem Vortrag eigens für die Jahresschrift verfasst wurde. Die kleine Heimatchronik ist wieder ein sorgfältig zusammengetragenes, wichtiges Nachschlagewerk für zukünftige Generationen, das Wilhelm Friedrich Holve zusammengestellt hat. Bilder aus dem alten Deilinghofen finden die Leser ebenso wie einen Blick auf das 100 Jahre alte Unternehmen des Steinmetzes Peter Steffens.
Für den Bürger- und Heimatverein ist der „Schlüssel“ weit mehr als ein Jahresrückblick. Er soll ein Stück Identität bewahren, Geschichten sammeln und Heimat erlebbar machen.
© IKZ Hemer | Carmen Ahlers
