Mit technischer Raffinesse und Liebe zum Detail bringen zwei Ehrenamtliche ein 50 Jahre altes Ausstellungsstück im Felsenmeer-Museum wieder zum Laufen.

Im Erdgeschoss des Museums wird in vier Räumen die industriegeschichtliche Entwicklung im Raum Hemer dargestellt, unter anderem gibt es einen Bereich, der der Drahtherstellung und dem Schmiedehandwerk gewidmet ist. Zwei durch Wasserräder betriebene Modelle einer Drahtrolle und eines Messinghammers demonstrieren den Gästen detailgetreu die damalige Metallverarbeitung in den hiesigen Tälern.
Nun war ein Modell einer Drahtrolle aus dem 18. Jahrhundert seit einiger Zeit defekt. Ulrich Müller-Immenkamp und Klaus Schreiber haben sich dem Modell nun angenommen und es restauriert. Beide waren Lehrer am Woeste-Gymnasium und sind mittlerweile im Ruhestand. Jetzt verbringen sie dennoch Zeit miteinander, und zwar ehrenamtlich im Museum.

So war bei dem besagten Modell unter anderem ein Wasserrad morsch, denn es hat mindestens 50 Jahre lang im Wasser gelegen, so dass es nicht mehr lief. „Derjenige, der das damals gebaut hat, hat das wirklich wunderschön gemacht“, erzählt der frühere Physiklehrer Ulrich Müller-Immenkamp. Er erstellte ein 3D-Modell und fertigte so im 3D-Druck ein neues Wasserrad an. „Die Maße konnte ich alle noch übernehmen“, so der Hobbybastler, der zusammen mit Klaus Schreiber gerne die Zeit für die Instandsetzung investierte.

Das neue Wasserrad in Aktion

Sie teilen das Interesse für die Geschichte ihrer Region und den Wunsch, sie für kommende Generationen lebendig zu halten. Im Museum selbst waren sie sechs Stunden zugange, dazu kommt die Zeit, die sie zu Hause weiter an ihrem Vorhaben gearbeitet haben. Alles hat großen Spaß gemacht. Der schönste Augenblick war der, als die beiden die neuen Teile in das Modell eingesetzt und gesehen haben, wie gut es nun wieder funktioniert.

Bei dieser Restaurierung soll es aber nicht bleiben, denn im Museum gibt es für die Tüftler immer etwas zu tun. So gibt es im benachbarten Raum ein ähnliches Modell, das auch nicht mehr ganz funktionstüchtig ist. Hier werden sich Schreiber und Müller-Immenkamp bald auch an die Arbeit machen, um das historische Exponat in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen wären viele Exponate nicht mehr in dem Zustand, um im Museum gezeigt zu werden. Sie leisten unschätzbare Arbeit – oft im Hintergrund, aber eben mit enormer Wirkung.

16.05.25 © IKZ Hemer | Carmen Ahlers