Großen Zuspruch erfuhr am Sonntagnachmittag das Felsenmeer-Museum. Der Bürger- und Heimatverein Hemer lud im Rahmen der Reihe „Sonntags im Museum“ zu einem interessanten Vortrag ein. Irmgard Mämecke referierte über das Thema „Von Lantensele bis Landhausen – 975 Jahre im Rückblick“ und gab dabei den Zuhörer viele wissenswerte Information für den Stadtteil in Hemers Norden. 

Die Idee zum Vortrag mit Irmgard Mämecke, die selbst am Stübecken wohnt, entstand seinerzeit beim Stadtteilrundgang. Der BHV Hemer setzte zusammen mit Mämecke alles daran, dies dann auch zu realisieren. Da der Wunsch aus der Bevölkerung kam, war der Andrang nunmehr dementsprechend groß. Natürlich war ein Großteil der Besucher selbst Landhauser. Viele konnten zwischendurch die Ausführungen von Mämecke mit Wissenswertem ergänzen. 

1050 wurde Landhausen damals noch als „Lantensele“ erstmalig in der Bestandsliste des Klosters Werden erwähnt. Seitdem hatte das Dorf viele verschiedene Namen wie unter anderem um 1486 „Lanthuysen“ und unterschiedliche Besitzer. Von 1841 bis 1929 war Landhausen selbständige Gemeinde im Amt Hemer des Kreises Iserlohn, bevor es dann gemeinsam mit Hemer, Sundwig, Westig und Teilen der Gemeinde Calle zur Großgemeinde Hemer verschmolz. 

Der Vortrag von Irmgard Mämecke warf aber nicht nur einen Blick auf die Historie von Landhausen, sondern auch auf das 1830 abgerissene Haus Landhausen, dessen altes Mauerwerk 1956 bei Grabungen gefunden wurde, und dessen Besitzer. Des Weiteren ging Mämecke auf die 1880 eröffnete evangelische Volksschule zu Landhausen, auf deren einstigem Grund nunmehr die Löschgruppe Landhausen ihr Gerätehaus hat, ein. Nicht unerwähnt ließ die Referentin selbstverständlich auch die verschiedenen Vereine und Kirchen, die es seinerzeit in Landhausen gab.

Einen besonderen Blick warf sie in ihrem Vortrag zudem auf den Dorfplatz, der als „Rüdi-Platz“ nach Namensgeber Rüdiger Scholly benannt ist. 1988 wurde er eingeweiht und ist seither Mittelpunkt einer lebendigen Gemeinschaft wie beispielsweise bei dem traditionellen Weihnachtssingen. 

Auch auf verschiedene Straßen und ihre Namen wie unter anderem „Am Erpel“, „Am Bergmannspfad“ oder „Im Uhlenhohl“ ging Mämecke ein. Thematisiert wurden ebenso der Abba-Bach und die alten Hausinschriften, die sich an den Bauernhöfen wiederfinden. Auch die Flora in und rund um Landhausen kann sich sehen lassen. Mämecke gab einige Beispiele für Pflanzen, die dort wachsen. In ihrem Vortrag zeigte Irmgard Mämecke den Interessierten viele Landkarten und Fotos von einst und heute. 

© Annabell Jatzke | Foto: Annabell Jatzke